Garten im Herbst
Wilde Ecken voller Leben
Mit der richtigen Pflege kann der heimische Garten zum Jahresende hin zu einem wertvollen Lebensraum für Schmetterlinge, Igel & Co. werden. BUND Naturschutz zeigt auf, wie es geht.
Wer ein Herz für Tiere hat, sollte im Herbst seinen Garten nicht blitzblank aufräumen. „Äste und Zweige, die beim Zurückschneiden von Bäumen und Stauden entstehen, können in einer Gartenecke zu einem Reisighaufen aufgeschichtet werden. Darauf kann zusätzlich altes Laub geschichtet werden. Das ist ein idealer Platz für den Winterschlaf der Igel. Aber auch Kröten oder Eidechsen finden hier Schutz und Nahrung“.
Stauden, Sträucher und Blumenreste liefern bestes Vogelfutter. Alte Blüten und Pflanzenstängel bieten außerdem vielen Insekten Möglichkeiten zur Überwinterung. Ebenso hilfreich ist es, ein Stück der Blumenwiese nicht zu mähen und über den Winter stehen zu lassen. Auch das bietet Insekten Überwinterungsquartiere.
Grundsätzlich sollten Hobby-Gärtner*innen besser seltener und später mähen. „Wer dem Rasen Zeit zum Wachsen gibt, der fördert Lebensraum für Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge. Nektar- und pollenhaltige Wildkräuter wie Klee, Margeriten oder Löwenzahn vertragen keinen häufigen Schnitt. Wer häufig mäht, verhindert die Entwicklung dieser für Insekten wertvollen Pflanzen.“ Der Rasenschnitt kann zusammen mit Laub und zerkleinerten Zweigen als Mulch-Materiallocker auf Gemüsebeete oder um Beerensträucher gestreut werden. So kommen Wildkräuter nicht hoch und man spart sich das häufige Jäten. Außerdem schützt der Mulchen vor dem Austrocknen des Bodens im Winter.
Im Herbst ist auch die richtige Zeit, um Blumenzwiebeln von Frühblühern im Garten zu verteilen. Insekten wie Bienen oder Hummeln ernähren sich im Frühjahr von Schneeglöckchen, Krokussen, Märzenbechern und Tulpen. Es ist sinnvoll, kleine Frühblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse in größeren Gruppen zu setzen. Bei der Aussaat sollten die Zwiebeln etwas tiefer in die Erde eingearbeitet werden – mindestens die doppelte Zwiebelgröße. Im Frühjahr können sie sich dann zu schönen Blütenteppichen entwickeln.
„Dass Laubbläser tabu sind sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben“, sie sind nicht nur laut, sondern behindern zudem die Humus- und Nährstoffbildung da die weggeblasenen Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten können. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum. Außerdem wird die Deck-Schicht entfernt, die den Boden vor Austrocknung und extremer Kälte schützt.
Herbstimpressionen in Kronach
Herbstimpressionen
Naturbeobachtung
Genauer hinsehen: die BUND-Naturbeobachtungstipps
Die Natur hält kleine und große Entdeckungen und Erlebnisse für uns bereit – wenn wir uns die Mühe machen, genauer hinzusehen. Die BUND-Tipps zur Naturbeobachtung lenken Ihren Blick auf Naturphänomene, die Sie tagtäglich, übrigens auch gut mit Kindern, in der eigenen Umwelt beobachten können.
Unser Tipp im Februar: Keine graue Maus
Nicht alle Mäuse sind grau. Unsere Waldmaus (Apodemus sylvaticus) trägt ein gelb- bis rötlich-braunes Fell. Viel auf die Waage bringt der kleine Nager nicht, denn mit nur 15 bis 30 Gramm ist das Tier in etwa so schwer wie zwei bis drei Walnüsse. Während wir Menschen im Dunkeln oft hilflos herumtapsen, helfen die großen Ohren und Augen sowie die Schnurrhaare der Maus bei der Orientierung.
Dass Mäuse flink sind, haben wir wohl alle schon erlebt. Weniger bekannt ist, dass sie auch gut klettern, springen und schwimmen können. Bei Gefahr springt die Waldmaus bis zu 80 Zentimeter weit. Wird die Maus am Schwanz gepackt, streift sie einfach ihre Schwanzhaut ab und kann fliehen.
Warum sich der Mythos der Käse liebenden Maus bis heute gehalten hat, ist ein Rätsel. Denn den mögen Mäuse gar nicht besonders. Die Waldmaus ist ein Allesfresser und ernährt sich von Samen, Früchten oder auch Insekten.
Ihre Zähne wachsen übrigens ein Leben lang. Würde ein erwachsener Mensch im Verhältnis zur Körpergröße ebenso viel Energie verbrauchen wie die Waldmaus, müsste er jeden Tag 12-15 Kilogramm energiereiche Nahrung futtern. Die Maus selbst ist ein Leckerbissen für Hauskatzen, Füchse und natürlich Greifvögel. Weil ihr Urin ultraviolettes Licht reflektiert, können Greifvögel die Wege der Mäuse bis zu ihrem Versteck verfolgen.
Waldmäuse bekommen dreimal pro Jahr bis zu 18 Junge. Die Mäuschen sind Nesthocker, die nach ungefähr vier Wochen selbständig werden. Noch im selben Sommer sind sie geschlechtsreif und können selbst Nachwuchs bekommen.
Beobachtungstipp
Die Waldmaus ist trotz ihres Namens eher in Gärten, Parks, Feldern oder an Waldrändern zu finden. Manchmal kann man den kleinen Nager auch als Bewohner in Blumenrabatten oder Komposthaufen beobachten. Vor allem in der kalten Jahreszeit bewohnt die Waldmaus auch Häuser und Vorratskeller.
In der freien Natur verraten einige Spuren die Anwesenheit der Waldmaus. Fichtenzapfen nagt sie sauber von der Spindel ab, bis auf wenige Schuppen an der Spitze. In Haselnüsse oder auch Eicheln nagt sie ein unregelmäßiges Loch und hinterlässt rund herum Spuren der oberen Nagezähne. Schnecken verspeist sie von der Gehäuseöffnung her, welche dadurch beschädigt ist.
Genauer hinsehen: die BUND-Naturbeobachtungstipps
Die Natur hält kleine und große Entdeckungen und Erlebnisse für uns bereit – wenn wir uns die Mühe machen, genauer hinzusehen. Die BUND-Tipps zur Naturbeobachtung lenken Ihren Blick auf Naturphänomene, die Sie tagtäglich, übrigens auch gut mit Kindern, in der eigenen Umwelt beobachten können.
Unser Tipp im Februar: Keine graue Maus
Nicht alle Mäuse sind grau. Unsere Waldmaus (Apodemus sylvaticus) trägt ein gelb- bis rötlich-braunes Fell. Viel auf die Waage bringt der kleine Nager nicht, denn mit nur 15 bis 30 Gramm ist das Tier in etwa so schwer wie zwei bis drei Walnüsse. Während wir Menschen im Dunkeln oft hilflos herumtapsen, helfen die großen Ohren und Augen sowie die Schnurrhaare der Maus bei der Orientierung.
Dass Mäuse flink sind, haben wir wohl alle schon erlebt. Weniger bekannt ist, dass sie auch gut klettern, springen und schwimmen können. Bei Gefahr springt die Waldmaus bis zu 80 Zentimeter weit. Wird die Maus am Schwanz gepackt, streift sie einfach ihre Schwanzhaut ab und kann fliehen.
Warum sich der Mythos der Käse liebenden Maus bis heute gehalten hat, ist ein Rätsel. Denn den mögen Mäuse gar nicht besonders. Die Waldmaus ist ein Allesfresser und ernährt sich von Samen, Früchten oder auch Insekten.
Ihre Zähne wachsen übrigens ein Leben lang. Würde ein erwachsener Mensch im Verhältnis zur Körpergröße ebenso viel Energie verbrauchen wie die Waldmaus, müsste er jeden Tag 12-15 Kilogramm energiereiche Nahrung futtern. Die Maus selbst ist ein Leckerbissen für Hauskatzen, Füchse und natürlich Greifvögel. Weil ihr Urin ultraviolettes Licht reflektiert, können Greifvögel die Wege der Mäuse bis zu ihrem Versteck verfolgen.
Waldmäuse bekommen dreimal pro Jahr bis zu 18 Junge. Die Mäuschen sind Nesthocker, die nach ungefähr vier Wochen selbständig werden. Noch im selben Sommer sind sie geschlechtsreif und können selbst Nachwuchs bekommen.
Beobachtungstipp
Die Waldmaus ist trotz ihres Namens eher in Gärten, Parks, Feldern oder an Waldrändern zu finden. Manchmal kann man den kleinen Nager auch als Bewohner in Blumenrabatten oder Komposthaufen beobachten. Vor allem in der kalten Jahreszeit bewohnt die Waldmaus auch Häuser und Vorratskeller.
In der freien Natur verraten einige Spuren die Anwesenheit der Waldmaus. Fichtenzapfen nagt sie sauber von der Spindel ab, bis auf wenige Schuppen an der Spitze. In Haselnüsse oder auch Eicheln nagt sie ein unregelmäßiges Loch und hinterlässt rund herum Spuren der oberen Nagezähne. Schnecken verspeist sie von der Gehäuseöffnung her, welche dadurch beschädigt ist.