Historische Naturzerstörung
genau an der Stelle zwischen Küps und Johannisthal, an der die angedachte B303 „Lerchenhoftrasse“ in die geplante vierspurige B173 mitten im Überschwemmungsgebiet der Rodach münden soll, machten Mitglieder der „Bürgerinitiative Johannisthal“ und des Bund Naturschutz mit einer Protestaktion auf ihre Sorgen aufmerksam.
„Nach den verheerenden Hochwasserkatastrophen im Rheinland, Norddeutschland und Bayern befürchten viele Anwohner in Hummendorf, Au, Johannisthal und Küps, dass ähnliche Ereignisse auch sie betreffen könnten und diese Gefahr würde durch die Verbauung und Verengung des Tales durch die Straßen noch unnötig zunehmen. Die Wetter- Extreme werden durch den Klimawandel doch immer unberechenbarer, darin sind sich die Wetterexperten einig und deshalb darf diese Planung nicht umgesetzt werden“ fordert Ingeborg Seidel, Vorsitzende der BI.
Dr. Elisabeth Hoffmann vom Bund Naturschutz Kronach pflichtet ihr bei und ergänzt, dass es aus Gründen des Klimaschutzes und der Wahrung der Lebensqualität kommender Generationen einfach an der Zeit ist, derartige, völlig überzogene „Dinosaurier“-Straßenprojekte zu beenden.
„Wir haben wichtigere Aufgaben wie Energiewende, Hochwasserschutz und Schutz unserer Grundwasservorräte und dafür müssen Gelder bereitgestellt werden“ erklärt sie.“ Es ist dringend notwendig, anstatt 18 Millionen Euro pro Kilometer Straße, wie für die Strecke Michelau – Zettlitz, mehr Geld in klimafreundliche, dezentrale Energieerzeugung und Schutz vor Wetterextremen zu investieren. Die Kosten für die Folgen des Klimawandels werden sonst noch viel teurer und kosten nicht nur Geld, sondern auch das Leben von Menschen. Wir brauchen keine vierspurige Straße, wie die Verkehrszahlen der letzten 20 Jahre belegen. Es reichen Verbesserungen an den Bestandstrassen wie Lärmschutzmaßnahmen, Kreisverkehre anstelle von Ampeln und dort, wo Platz ist, eine wechselnde dritte Spur zum Überholen der LKW.“ so Hoffmann.
Mit der Aktion sollen alle Wählerinnen und Wähler darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie mit ihrer Stimme bei der Bundestagswahl mit entscheiden können, wie in Zukunft Klima- und Verkehrspolitik in Deutschland und auch bei uns ausschauen muss.